Morph – Releaseinfo – CD-EP „Quattro“ (2003)

Gereifte Indierocksozialisation, aus kleinstädtischen Strukturen kommend. Dies hat sich ja schon oft als die richtige Umgebung erwiesen um sich als Band finden zu können. Das eigene Umfeld, die eigene Szene als Schmelztiegel, ohne ständig auf die Metropolen zu schielen. In derart behüteten Verhaltnissen sind Morph, aus Limburg an der Lahn, über die Jahre gewachsen und legten 2003 einen geplanten Zwischenstopp ein, um uns „Quattro“ auf den Tisch zu knallen.

Morph rocken, oft schnell gespielt, mit lauten Gitarren, irgendwo zwischen Hüftschwung und Leistenbruch. Dazu charismatischer Gesang mit deutschen Texten über „Wahrheit fühlen wollen“ und die Sucht nach den kleinen magischen Momenten ausserhalb des Alltags. Also Liebe, Leidenschaft, Vergänglichkeit. Der junge Kai Hawai ist schwer melancholisch, zieht Nasen, liest auf einmal Hemingway und steigt bei den ganz frühen Notwist ein.

Den Texten von Morph ist man gerne ausgeliefert. Was immer auch kommen mag, es soll kommen. Dies zu hören macht Mut und alles bekommt irgendwie doch einen Sinn. Im ständigen „Vor“ und „Zurück“ turn Verzweiflung into Glück.

„Die Band ist ziemlich einzigartig. Nicht so sehr darin, dass es keine Assoziationen zu anderen Bands gäbe. Aber doch nur Gedankenflüchte, die kurz gestreift werden um dann wieder zu den vier Hessen zurückzukehren. Man beginne mit dem beissenden Impetus von Dackelblut, um über den Ausschnitt einer Motorpsychischen Epik zum lyrischen Gehalt von Evelyns Pørk vorzustossen, um doch nur bei Morph zu landen.“ – PNG #42